Bewusstsein, menschliches Bewusstsein, Ich-Bewusstsein
Mehrfach in dem Erlebnisbericht der Levitan-Zwillinge wird das Bewusstsein thematisiert, so als Entgegensetzung zur Seele oder inneren Stimme, im Zusammenhang mit den fremden Gedanken des Drachen Morsus und seiner Manipulation der Ebenenbewohner.[1] Ebenso wurde immer wieder auf die unzureichende Erkenntnismöglichkeiten und den illusionären Charakter der mentalen Konstruktionen des Bewusstseins hingewiesen.[2] Aus diesem Grund wollen wir hier kurz die prinzipielle Arbeitsweise des Bewusstseins und die Gründe für seine Entstehung beleuchten. Das Bewusstsein in seinen verschiedenen Zusammenhängen findet im Glossar verstreut seine angemessen Behandlung. Der Leser sollte sich die Zeit nehmen, die hier aufgeführten Arbeitsprinzipien des Bewusstseins kritisch an sich selbst zu überprüfen. Sollten er diese bestätigt finden und sich danach wie ein seelenloser Automat fühlen, dann trügt sein Gefühl ihn nicht. Der Diebstahl und die Ersetzung des UrbewusstseinsDenn dieses Bewusstsein, von dem wir reden, ist in der Tat jener Bestandteil am Menschen, der am wenigsten mit ihm selbst, das heißt mit seinem Wesen und seiner Seele, zu tun hat. Im besten Falle ist sein Bewusstsein nur ein Produkt der Umwelt, seiner Mitmenschen und Bezugspersonen, im schlimmsten Falle jedoch das Bewusstsein des Drachen Morsus, entsprungen dessen höchst destruktiven Drachen- oder Reptiliengehirn. Wir wollen es in diesem Zusammenhang deshalb auch passender als das Fremdbewusstsein bezeichnen. Siehe dazu Glossar „Fremde Gedanken des Drachen Morsus“ und Glossar „Reptiliengehirn“. Bereits an dieser Stelle wird der ein oder andere vielleicht ahnen, dass er dieses Fremdbewusstsein zum Leben nicht unbedingt benötigt. Und diese Ahnung trügt ihn nicht! Den Großteil der bisherigen Geschichte in der fünften Ebene, also auf der Erde, sind die Menschen ohne jenes Bewusstsein ausgekommen und haben dabei weitaus besser gelebt in großer Harmonie, ohne Einsamkeit und Ängste. Und dieses Leben ohne das Fremdbewusstsein funktionierte deshalb so gut, weil jeder Mensch wie auch die Tiere und Pflanzen ein tieferes göttliches Bewusstsein besitzt, welches wahre Zauberkräfte bereit hält. Doch dieses urtümliche Bewusstsein wurde weitestgehend durch das hier zu beschreibende Alltags- oder Fremdbewusstsein ersetzt, das auf völlig anderen Funktionsprinzipien beruht. Doch dieses urtümliche Bewusstsein kann unter bestimmten Bedingungen glücklicherweise wieder nachwachsen. Was ist nun dieses seltsame Fremdbewusstsein:In erster Linie ist es ein sehr primitives Wahrnehmungsorgan, welches es sich in all seinen Funktionen und insbesondere im Umgang mit der Welt unverschämt leicht macht. Am besten betrachtet man dieses Bewusstsein als eine Art Faulenzer, dem auch der kleinste Schritt aus seinem Bett in die wirkliche Welt zu viel ist. Und bei diesem Faulenzen verbraucht das Bewusstsein auch noch Unmengen von Lebensenergie, die den Menschen für wichtigere Dinge verloren gehen. Mittels seiner Gedanken erzeugt das Bewusstsein also eine Art Cyberspace, eine komplett virtuelle Realität, mit dem einzigen Unterschied, dass dieses Cyberspace-Programm nicht in einem Computer steckt, sondern in den Menschen selbst, um ihn als quasi Hardware zu steuern. Das schmarotzende Bewusstsein missbraucht also seine Opfer als eine Art Spielpuppe oder Avatar, um derart seine schändlichen Aktivitäten zu verwirklichen. Es trennt die Menschen, die natürlicher Weise mit allen und allem verbunden sind, künstlich voneinander und von der Natur und ersetzt diese derart verlorene Wirklichkeit durch seine eigenen virtuellen Cyberspace-Realitäten. Die Bestandteile und Arbeitsprinzipien des (Fremd-)BewusstseinsWas sind nun die Arbeitsprinzipien des Bewusstseins bei der Erzeugung seines Cyberspace: 1. Spatialisierung – Die Verräumlichung als Grundlage jeglichen bewussten Denkens sowohl physischer Dinge als auch abstrakter Entitäten (die Zeit als Zeit-Linie, die virtuelle Welt des Bewusstseins als Bewusstseins-Raum etc.). Unräumliche Vorstellungen können vom Bewusstsein nicht gedacht werden. 2. Exzerpierung – Das Bewusstsein kann aufgrund seiner geringen Informationsverarbeitungskapazität niemals eine Sache in der Gesamtheit ihrer Aspekte sehen, sondern immer nur einen winzigen Teilaspekt herausgreifen. Ungefähr 15 bit/Sek. Aufmerksamkeits- und Informationsverarbeitungsleistung des Bewusstseins stehen ca. 11 Millionen bit/Sek. unbewusster Informationsverarbeitungsleistung unserer Sinne und schließlich ca. 100 Milliarden bit/Sek. unbewusster Gesamtverarbeitungsleistung unseres Gehirns gegenüber. Diese hohe Gesamtverarbeitungsleistung ist auch notwendig, um die immense Komplexität der Welt zu verarbeiten. Deshalb scheitern sämtliche prognostischen Vorhersagen des Bewusstseins bereits an seiner geringen Verarbeitungsleistung. 3. Das Ich qua Analogon – Die Metapher, die wir von uns selbst konstruieren und mit deren Hilfe wir als Stellvertreter unserer psychosomatischen Einheit Mensch fiktive Handlungen zum Beispiel zum Zwecke der Entscheidungsfindung simulieren. Ganz allgemein formuliert ist das Ich qua Analogon der Akteur unserer Ich-Geschichte. 4. Das Ich qua Metapher – Wir können uns selbst aus der Distanz gewissermaßen von außen betrachten (Selbstreferenz). Der Unterschied ist also ein perspektivischer: Beim Ich qua Analogon sehen wir aus uns selbst, das heißt aus dem von uns konstruierten Innenraum heraus in die von uns konstruierte Außenwelt. Beim Ich qua Metapher hingegen denken wir uns in die Außenwelt hinein und blicken aus dieser auf uns selbst. 5. Narrativierung – Das von uns konstruierte Ich qua Analogon als Stellvertreter unser Selbst ist der Akteur unserer Lebensgeschichte. In jedem bewussten Augenblick sind wir damit beschäftigt, nach Maßgaben unserer sozialen Umwelt, ein Bild oder eine Geschichte unseres Stellvertreter-Ichs zu erzählen und aufrechtzuerhalten. Das heißt, wir konstruieren aus einem komplexen Beziehungsgeflecht von Daten unsere sogenannte bewusste Identität, unser Ich oder Ich-Bewusstsein. |
6. Innerer Dialog – Basis dieser Narrativierung ist der innere Dialog, den wir seit der Entwicklung des selbstreferentiellen Bewusstseins permanent bis zu unserem Tode mit uns selbst führen. Der innere Dialog dient dazu, die illusionären Konstrukte des Bewusstseins unaufhörlich zu bestätigen, ihnen Halt und Festigkeit zu geben und damit dem Bewusstsein selbst den falschen Schein seiner unverrückbaren Existenz zu verleihen. So bestätigt das Bewusstsein in jedem Augenblick „das ist ein Baum, das ist eine Sonne, das ist ein Glas, das bin ich, das ist der andere etc.“. Dieser innere Dialog ist höchst ineffizient, verbraucht er doch immense Mengen an persönlicher Energie, das sind ca. 80 Prozent unserer zum Leben zur Verfügung stehenden Gesamtenergie. Dieser immense Energieverbrauch wird erklärlich, wenn wir uns vor Augen halten, dass wir mit den Strategien des Bewusstseins die von ihrer Natur her flüchtige Lebensenergie zu verfestigen versuchen. Siehe dazu Glossar „Tod“. Die lebendige Urenergie, die das Universum selbst ist, gleicht einem reißenden Strom, dem sich das Bewusstsein also unsinniger Weise entgegenstellt. Doch diese Arbeitsweise des Entgegenstemmens und Verfestigens verbraucht zwangsläufig immense Lebensenergie. 7. Konformität – Ein wesentliches Charakteristikum der Narrativierung des Bewusstseins besteht darin, die eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft passend zu machen: Man begibt sich in der Tendenz nur in Situationen, die zur eigenen Geschichte kompatibel sind, bzw. formt sie derart um, dass sie die Integrität des Ich qua Analogon nicht infrage stellen. In diesem Zusammenhang erweist sich das Schema Ursache-Wirkung als wesentliches Produkt wie auch als Werkzeug der Narrativierung im Sinne des Begründungsbedürfnisses eigener und fremder Handlungen, wobei der primäre Faktor nicht in der Übereinstimmung der Kausalbegründungen mit objektiven Gegebenheiten, sondern einzig in der inneren Stimmigkeit im Rahmen der Ich-Geschichte liegt. 8. Kompatibilisierung – Hierbei handelt es sich um eine Art Wiedererkennungsmechanismus. Wir gleichen ständig sich verändernde Reize bis zu einem gewissen Abweichungsgrad an ein durch Erfahrung erworbenes bekanntes Schema an, um in einer identifizierbaren und somit überschaubaren Welt zu leben. Wir machen uns die Welt also kompatibel. Damit hat die Kompatibilisierung im Bewusstseins-Raum denselben Zweck wie die Narrativierung in der Bewusstseins-Zeit: Bei der Narrativierung werden zeitliche Einzelelemente zu kompatiblen Einheiten in Form einer Lebensgeschichte und bei der Kompatibilisierung Einzelelemente zur Einheit eines Bewusstseinsgegenstandes zusammengesetzt. Dabei finden nur jene Inhalte Eingang in die Geschichte unseres Stellvertreter-Ichs (Ich qua Analogon), die als kompatibel erlebt bzw. angeglichen werden können. 9. Einheitsillusion – Obwohl die meisten Bewohner gerade der fünften Ebenen irrtümlich glauben, dass das Bewusstsein einheitlich sei und damit auch sie selbst einheitlich seien, ist das Bewusstsein tatsächlich grundsätzlich mehrdimensional, schizophren oder multipel. Hierbei handelt es sich um eine fundamentale Bewusstseinseigenschaft, die dem Bewusstsein normalerweise nicht bewusst ist. Die Vorstellung eines einheitlichen, in sich konsistenten Bewusstseins ist eine konstruktive Leistung des Bewusstseins selbst und zugleich auch seine größte Schwäche, da diese Einheitsillusion eine der Hauptillusionen des Bewusstseins darstellt. Überprüfe Dich selbst: In jeder Lebenssituation, ob Du nun Deinen Eltern, Lehrern, Vorgesetzten etc. oder aber Deinen Freunden gegenüberstehst, verhältst Du Dich völlig unterschiedlich und hast auch jeweils ein völlig unterschiedliches Bild von Deiner eigenen Persönlichkeit vor Deinem geistigen Auge. Und dennoch glaubst Du paradoxer Weise, dass Du immer derselbe bist. Du bist es nicht, könntest es aber sein! Doch dies ist ein anderes Thema. Wozu wurde das Bewusstsein geschaffenDoch damit wird es endlich Zeit zu fragen, worin denn die hauptsächlichen Aufgaben des Bewusstseins bis zum heutigen Tage bestehen. Oder anders gesagt: Warum und wozu wurde es geschaffen, obwohl wir doch nachweislich viel glücklicher ohne dieses Bewusstsein leben könnten? Dazu sind vor allem zwei Gründe zu nennen: 1. Täuschung und Lüge im Sinne der Zurückhaltung wie Verdeckung eigener Intentionen gegenüber anderen: In der Anfangszeit vermochten die Menschen ohne Bewusstsein analog den Tieren noch nicht geplant zu täuschen und zu lügen. Die langfristige Lüge setzt die Konstruktion des oben erwähnten Ich qua Analogon voraus, also eines virtuellen Stellvertreters, der etwas ganz anderes zu tun vermag, als das, was die Person aus der Sicht ihrer unmittelbaren Umgebung tatsächlich tut. Und folgerichtig gehört dazu auch ein Analog- oder Simulationsraum, in dem sich das Ich bewegen kann. Wer im Extremfall seine direkte Handlung bei Gefahr zurückzuhalten vermochte, um gegebenenfalls einen günstigeren Moment abzuwarten, gewann in einer Welt, die asozialer Weise auf dem Prinzip „Jeder gegen Jeden“ agiert, einen bedeutenden Überlebensvorteil. Ein Mensch ohne diesen dem Bewusstsein wesenseigenen Täuschungsmechanismus wäre in unserer heutigen Gesellschaft kaum mehr überlebensfähig. Deshalb grenzt es tragischer Weise an „Schizophrenie“, wenn Eltern ihre Kinder heuchlerisch zur absoluten Wahrheitstreue anhalten, wo diese doch tagtäglich erleben müssen, wie jenes Gebot unaufhörlich gebrochen wird und dessen Einhaltung geradezu selbstzerstörerische Wirkungen zur Folge hat! 2. Die Installation einer Selbstkontroll- und Manipulationsapparatur: In einer vorbewussten Gesellschaft gab es die Vereinzelung und Einsamkeit der Individuen noch nicht. Die Psychen der Menschen waren in der Art eines Kollektivwesens unauflöslich miteinander verbunden – gewissermaßen ein aus vielen Einzelpsychen bestehendes „Superhirn“. Und wie in einem Gehirn die unterschiedlichsten Module arbeitsteilig zusammenwirken, ohne dass sie sich dazu selbst bewusst sein müssen, so auch die Einzelpsychen einer vorbewussten Gesellschaft. Da ihnen ein Bewusstsein im heutigen Sinne fehlte, hatten sie auch keinen privaten Innenraum und erlebten sich derart als untrennbaren Bestandteil des Ganzen. Ab diesem Zeitpunkt des Versagens und schließlich Verstummens der inneren Stimme war die Zeit der strengen Hierarchien gekommen, die wir auch aus dem Tierreich kennen. Mächtige, meist gewalttätige Herrscher, vorwiegend Drachenwesen und Reptoiden, übernahmen die strenge Kontrolle über die Menschen und leiteten sie zu den unterschiedlichsten Tätigkeiten an. Als die Menschen jedoch immer zahlreicher wurden, ihre Berufe, Aufgaben und Funktionen sich in der Gesellschaft immer weiter ausdifferenzierten, war ein einzelner Herrscher nicht mehr in der Lage, seine Untertanen vollständig zu kontrollieren und anzuleiten. Dies funktionierte nur in weitestgehend homogenen, kleinzahligen Gesellschaften. [1] Siehe z.B. Kap. „Was ein Wollknäuel mit der Zeit zu tun hat“, Kap. „Der grausame Kampf der Menschen gegen die Natur und die Tiere“. |