Kristallstrom-Depersol-Cismose-Vehrogen-Oszillator

Entstehungsgründe des Kristallstrom-Depersol-Cismose-Vehrogen-Oszillators

Der Kristallstrom-Depersol-Cismose-Vehrogen-Oszillator (KDCV-Oszillator) wurde von dem treuen Gefährten und Chefingenieur des Großen Mechanikermeisters Helmerich-Schraubart von Haiden als Perpetuum mobile entwickelt, um mit diesem die Schöpfung des Meisters anzutreiben. Nachdem der Schwarze Vogel dem Mechanikermeister das Herz herausgerissen hatte, um gemäß dessen Irrglauben das innere Leid zu beenden, beschloss der Große Mechanikermeister seine neue Welt mit Lebewesen zu bevölkern, die wie er kein Herz besaßen. Derart glaubte er, den Fehler in der Schöpfung beseitigen zu können. Der Antrieb dieser mechanischen Wesen musste nunmehr über ein Perpetuum mobile geschehen, eben den KDCV-Oszillator, da allein auf diese Weise die Unsterblichkeit seiner Geschöpfe gesichert werden konnte. Diese unaufhörliche Energiezufuhr befreite die Lebewesen in der Tat von dem unheilvollen Fluch und Zwang, sich gegenseitig fressen zu müssen, um überleben zu können. Derart überwand der Große Mechanikermeister den Tod wie auch das teuflische Darwinistische Prinzip des hundertprozentigen Wettbewerbs „Jeder gegen Jeden“.

Funktionsweise des Kristallstrom-Depersol-Cismose-Vehrogen-Oszillators

Der KDCV-Oszillator verwendet als Energiequelle die sogenannten Drachenaugen, weil in ihnen die Urenergie in höchster Konzentration und reinster Gestalt gebunden ist, obgleich sie drachenhaften Ursprungs sind.[1] Denn sie entstanden in kristalliner Form aus der elementaren Erstarrung, die unmittelbar nach der Zerteilung des Drachen Morsus während des Kampfes mit der Schönen Cloeda durch deren punktuelle Vereinigung für Bruchteile von Sekunden erfolgte, wodurch sich große Teile des immensen Energiekörpers des Drachen, so auch seine Drachenaugen, in reinsten, härtesten Kristall verwandelten. Darüber hinaus besitzen die Drachenaugen die in den Ebenen absolut einzigartige Eigenschaft, die aus ihrer Substanz abgegebene Energie augenblicks wieder aufzufüllen, indem sie die lebendige Urenergie in reinster Form ansaugen und in sich aufnehmen. Die Drachenaugen sind also keine reinen Energiespeicher, sondern vielmehr eine Schnittstelle zur Urenergie. Ihre Energieansaugeigenschaft rührt daher, dass der Drache Morsus selbst ein reines Schmarotzerwesen ist, welches sich von fremder Energie ernährt. Diesen Energiesaugmechanismus haben die Drachenaugen auch nach der Zersplitterung des Drachen Morsus unverändert beibehalten und so werden schon wenige dieser blutroten Kristalle zu einem nie versiegenden Quell reinster Energie.
Die Tatsache des umfassenden Abbaus der Drachenaugen als Antriebsmittel für den KDCV-Oszillator beruht dementsprechend nicht auf dem Prinzip, mit mehr Drachenaugen höhere Energiequanten zu speichern, sondern vielmehr darauf, derart die Durchflusskapazität der Energie zu erhöhen.
Die Art und Weise, wie der KDCV-Oszillator die in den Drachenaugen konzentrierte und gebundene Urenergie extrahiert, ist nicht bekannt und eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Ebenen. Bekannt ist nur, dass die aus den blutroten Kristallen extrahierte Energie in Gestalt spezieller Energiewellen in die Ebenen multipliziert, dort von den Geschöpfen des Mechanikermeisters empfangen und zu ihrem Lebensantrieb genutzt wird. Siehe dazu auch Glossar „Drachenaugen“, Glossar „Ebenen“ sowie Glossar „Cloeda“ u.a. 

 

Gefahren der Verwendung des KDCV-Oszillators

Aufgrund des dunklen Ursprungs der Drachenaugen gehört auch die aus ihnen gewonnene Energie in gewisser Weise der dunklen Gegenwelt an, was deren Verwendung gefährlich macht, und dazu führte, dass der Mechanikermeister anfangs nicht auf den Vorschlag Helmerich-Schraubart von Haidens zu ihrer Verwendung einging.[2] Denn jede Benutzer der Drachenaugen stellt zwangsläufig einen Kontakt zur dunklen Gegenwelt her und wird auch von dieser registriert.
Darüber hinaus ist völlig unbekannt, von wo die Drachenaugen diese Urenergie überhaupt absaugen. Hasso von Haiden wiederholte die Vermutung einiger Kritiker des KDCV-Oszillators, dass die Drachenaugen die Urenergie direkt aus den Lebewesen der Ebenen ziehen und derart ihr Leben verkürzen. Wie auch immer, bis zum heutigen Tage üben die Drachenaugen Kontrolle über die Bewohner der Ebenen aus, auch wenn die Auswirkungen jener Kontrolle im Detail umstritten sind.

Das Interesse des Drachen Morsus am KDCV-Oszillator

Der Versuch des Drachen Morsus, den Bauplan des Kristallstrom-Depersol-Cismose-Vehrogen-Oszillators in Wariwahrium in seinen Besitz zu bringen und den Oszillator des Großen Mechanikermeisters zu zerstören, liegt in zweierlei begründet.[3] Einerseits möchte Morsus mit dem KDCV-Oszillator seine eigenen Schöpfungen der dunklen Gegenwelt antreiben. Zum anderen ist ihm die „zweckentfremdete“ Verwendung der Drachenaugen höchst zuwider: Überall in den 27 Ebenen tief unterhalb des Erdbodens, liegen diese roten Drachenaugen als Kristallsplitter verstreut – eine Zerstreuung, aufgrund derer der Drache nur noch über einen Bruchteil seiner ursprünglichen Energie verfügt. Eine uralte Legende besagt, dass, wenn es Morsus gelänge, sämtliche Splitter der Drachenaugen vollständig zusammenzuführen, er dann erneut seine ursprünglichen Kräfte des absolut Bösen erlangen würde. Und das wiederum ermögliche ihm, erneut den Kampf gegen die Schöne Cloeda aufzunehmen, um diese endgültig vernichten. Um diese Absicht zu vereiteln, hatte Helmerich-Schraubart von Haiden verfügt, die Kristallhöhle der Wariwahriländer samt Kristallstrom-Depersol-Cismose-Vehrogen-Oszillator für alle Zeiten unwiederbringlich zu versiegeln.[4] Siehe dazu auch Glossar „Wariwahriländer“.


[1]  Siehe dazu Glossar „Drachenaugen“.

[2]  Siehe Kap. „Die Entdeckung des Perpetuum mobile“.

[3]  Siehe Kap. „Der böse Plan des Zauberers Echard Susrom“.

[4]  Siehe Kap. „Die Flucht“.


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