Schwämmchen, alias Zshwém Tčhen
Schwämmchens WegSchwämmchen ist ein höchst geheimnisvolles Wesen, über das wir, ähnlich wie über Elisande, bis dato kaum etwas wissen. Eine Wolke hat sie aus einem fernen Land, vermutlich innerhalb der sechsten Ebene, im Schlaf auf einem Berggipfel zum Haus von Hotz und Binki Lotz entführt. Aus unbekannten Gründen ist der Drache Morsus stark an Schwämmchen interessiert, so dass er sie in den schwarzen Mahlstrom verschleppte.[1] Von dort muss sie auf irgendeine Weise weiter in das Schwarze Labyrinth zur Energiespinne Ecoli, dem schrecklichsten Ort des Universums, gelangt oder gebracht worden sein, von dem Schwämmchen aber zu fliehen versuchte. Erst Jule und ihren Gefährten gelang die endgültige Befreiung Schwämmchens.[2] Schwämmchens Name – Zshwém TčhenDer Name Schwämmchen findet im Buch keine Erklärung. Doch sagte mir Frances Berggruen, dass dieser Name eine von Erich Kästner vorgenommene Eindeutschung sei, vermutlich weil er bei Jules Erzählung am Weihnachtsabend im Jahre 1926 den Namen aus Jules Munde nicht genau verstanden habe. Wer ist SchwämmchenSchwämmchen wird beschrieben als ein wunderschönes, kindlich sanftes nur etwa 1,20 Meter großes Mädchen von einer bezaubernden Anmut, Unschuld und Süße, die unmittelbar jeden Raum durchströmt und die Herzen der Anwesenden ganz weich, hell und froh macht.[3] |
Damit wäre auch Schwämmchen ein Kachyna. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass Tulitpan mit seiner Bezeichnung "Schwester" die geistige Verwandtschaft zwischen ihm und Schwämmchen betonen wollte. Diese Deutung erklärt auch, warum Schwämmchen ein „Teil von uns allen sein soll, nämlich das Beste, was wir haben“. Denn gibt es in uns etwas Besseres, Wertvolleres als die kindliche Unschuld, Liebe und Reinheit? Die Doppelexistenz SchwämmchensWeitaus schwieriger ist die Frage zu beantworten, wie man sich diese Beziehung Schwämmchens als bester Teil aller Wesen vorstellen soll? Sie erscheint ja einerseits in der Verkörperung der „kindlichen Unschuld, Liebe und Reinheit“ als abstraktes Prinzip, anderseits aber auch als reale Person wie z.B. in der Befreiungsszene im Schwarzen Labyrinth, wo Schwämmchen inmitten des Himmel und Erde verbindenden wundersamen Stroms aus reinstem Licht als wunderschönes kindlich sanftes Mädchen auftritt, das die Herzen der Anwesenden weich, hell und froh stimmt.[5] Eine ähnliche Doppelexistenz finden wir zum Beispiel auch bei dem Mädchen Aitija, das einerseits als reale Person erscheint, sich selbst aber abstrakt als „Kraft“ bezeichnet.[6] [1] Siehe Kap. „Erlösung, Verklärung und Abschied“. |