Bewusstsein, menschliches Bewusstsein, Ich-Bewusstsein

Mehrfach in dem Erlebnisbericht der Levitan-Zwillinge wird das Bewusstsein thematisiert, so als Entgegensetzung zur Seele oder inneren Stimme, im Zusammenhang mit den fremden Gedanken des Drachen Morsus und seiner Manipulation der Ebenenbewohner. Ebenso wurde immer wieder auf die unzureichende Erkenntnismöglichkeiten und den illusionären Charakter der mentalen Konstruktionen des Bewusstseins hingewiesen. Aus diesem Grund wollen wir hier kurz die prinzipielle Arbeitsweise des Bewusstseins und die Gründe für seine Entstehung beleuchten. Das Bewusstsein in seinen verschiedenen Zusammenhängen findet im Glossar verstreut seine angemessen Behandlung.
Der Leser sollte sich die Zeit nehmen, die hier aufgeführten Arbeitsprinzipien des Bewusstseins kritisch an sich selbst zu überprüfen. Sollten er diese bestätigt finden und sich danach wie ein seelenloser Automat fühlen, dann trügt sein Gefühl ihn nicht...

Blauer Engel

Der Blaue Engel ist eine etwa 60 cm große zarte Lichtgestalt, die äußerst geheimnisvoll von innen heraus bläulich schimmert. Seit vielen Millionen Jahren bereits wohnt der Engel in einer blauen Edelsteinblume, die der große Mechanikermeister einst geschaffen hat. Siehe dazu Glossar „Blaue Blume“. 

Die Bedeutung des Blauen Engels

Nur zwei Engel werden in dem vorliegenden Erlebnisbericht explizit genannt, der Blaue Engel, der ein weibliches Wesen zu sein scheint, und der Große Mechanikermeister, der sein Engel-Sein laut dem Gralshüter Awillouw allerdings vergessen hat. 
Wir können ergänzen, dass offensichtlich auch Elisande ein Engel ist. Siehe Glossar „Elisande“.
Die Singularität der Engel in dem Erlebnisbericht der Levitan-Zwillinge verweist bereits auf deren besondere Bedeutung. Nimmt das Auftreten des Blauen Engels vom Umfang her auch nur geringen Raum ein, tritt er jedoch immer in besonderen Schlüsselsituationen und Zusammenhängen in Erscheinung:
Der Blaue Engel rettet Jule vor den Angriffen des in Wahnvorstellungen gefangenen Mechanikermeisters und vermittelt den Kontakt zwischen beiden. Er hilft Jule bei der Überwindung des Echogeists Anawrin...

Blutroter Wollfaden und der Wollknäuel, alias das Jetzt

Die Produktion und Entwickelung der Zeit

Als Jule Tante Tide, die Hüterin der Zeit kennenlernt, trägt diese an ihrem Rockzipfel einen blutroten Wollfaden, der sich weit in der Ferne verliert.
Während Jules kurzen Besuchs referiert Tante Tide eine in der fünften Ebene völlig unbekannte Zeittheorie, in der dem Wollfaden eine wichtige Rolle zukommt: In Tante Tides Wollknäuel ist das „Jetzt“ oder der „Augenblick“ aufgewickelt. Wickelt man diesen Wollknäuel ab, entwickelt ihn also, dann entsteht die Voraussetzung für die Zeit. Diese Voraussetzung für die Zeit ist jedoch nicht der abgewickelte Wollknäuel selbst, sondern vielmehr der Prozess des Abwickelns oder Entwickelns. Die derart geschaffene Voraussetzung für die Zeit verleiht ihr zugleich Ordnung und Form. Zu dieser Voraussetzung zählt Tante Tide u.a. den Rhythmus, das Tempo und die Richtung der Zeit.
In Wirklichkeit besteht der geheimnisvolle Wollknäuel, aus dem Tante Tide durch Abwickeln oder Entwickeln die Zeit produziert, jedoch nicht nur aus einem Wollfaden, wie es Jule am Anfang schien, sondern aus unzähligen lebendigen, raum- und zeitlosen Energiefäden, vollgepackt mit Wissen und Informationen in unvorstellbar grandioser Art und Menge...

Böse, das Böse

Das Böse als Schöpfungsprinzip

 In dem Erlebnisbericht der Levitan-Zwillinge werden wir mit vielen Ausprägungen des sogenannten Bösen konfrontiert, die aber von ihrem Ursprung her sämtlich das Böse auf eines der Schöpfungsprinzipien zurückführen:
In der in den Ebenen dominierenden Schöpfungslegende von der Schönen Cloeda und dem Drachen Morsus ist die Erschaffung des Drachen als notwendiges Übel dargestellt, um die Schöpfung wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Denn da der Schöpfer Cloeda als Personifizierung der absoluten Schönheit, Reinheit und Unschuld erschaffen hatte, erstarrten die anderen Wesen alle in Anbetung dieser Schönheit. Die Schöpfung drohte somit bereits im Anfang aus dem Gleichgewicht zu geraten, die Entwicklung zum Erliegen zu kommen. Aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet wurde das Böse in Gestalt des Drachen Morsus aus einem inneren Zwang heraus geschaffen, um einen Schöpfungsfehler in Gestalt der einseitigen Absolutheit der Schönen Cloeda wieder auszugleichen. Diese Sichtweise, relativiert die Idee des höchsten Schöpfers, denn sie unterstellt ihm Zwänge und Schwächen, wie sie auch das Leben der Geschöpfe der Ebenen prägen...


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