Gänsegeier, alias Stein des Gänsegeiers

Eins plus Eins ergibt Eins oder das Anhalten der Zeit

Zweimal taucht der mysteriöse Gänsegeier in der Geschichte leibhaftig auf und bildet derart Anfang und Ende, Alpha und Omega der abenteuerlichen Reise Jules, Franzis und des Hasen Hasso von Haiden durch die Ebenen. Zum ersten Mal erblickte Jule den Vogel, auf dem morschen Baumstamm in der Nähe der Bahnstrecke sitzend, als gerade ein riesiger Stein aus heiterem Himmel auf sie herniederstürzte. Da begann ihr großes Abenteuer. Als Jule und Franzi nach ihrer Begegnung mit der Schildkröte sich erneut auf der Heide in der Nähe der Bahnstrecke wiederfinden, wiederholt sich die Szene dann fotografisch.
Noch seltsamer wird es, als die Weise Schildkröte Jule gegenüber behauptet, dass der Stein des Gänsegeiers tatsächlich noch gar nicht zu Boden gefallen sei, da sie ihn für einen Augenblick in seinem Fall aufgehalten und damit die Zeit selbst angehalten habe. Durch das Anhalten der Zeit hätte sie den Vorhang nur einen kleinen Spalt weit aufgezogen, gerade so weit, dass Jule, Franzi und der Hase flugs hindurch huschen konnten, um ihr großes Abenteuer in den Ebenen zu beginnen...

Gelbe Nebelwand

Was ist die gelbe Nebelwand

Die gelbe Nebelwand befindet sich unmittelbar hinter der Pforte zur achten Ebene, die der Echogeist Anawrin bewacht. Der Begriff der gelben Nebelwand ist insofern irreführend, da diese Wand eigentlich nicht wahrnehmbar ist und in gewissem Sinne noch nicht einmal existiert (siehe unten). Häufig wird sie deshalb auch als das absolute Nichts bezeichnet, das es jedoch im materialistischen Sinne als Gegenteil von Materie ebenfalls nicht gibt, da Materie ebenfalls nicht existiert. Das Einzige was existiert, ist die eine lebendige, raum-zeitlose Energie, die mit ihrer Bewegung identisch ist. Wirklich ist somit nur die Veränderung, da es etwas, an dem sich die Änderung vollzieht, überhaupt nicht gibt!
Eine angemessenere Beschreibung der Nebelwand liefert der Echogeist: „… jedes Geräusch, jeder Tritt, ja auch nur der kleinste Hauch bringt diesen Bereich in immer stärkeres Schwingen, bis er einfach nur im Nichts zerfällt und mit ihm alles um ihn herum. So hat es der Mechanikermeister gewollt...“

Grabkammer des Anonymus Nr. 39

Die erwähnte Grabkammer des Anonymus Nummer 39 mit dem geheimnisvollen Aufwachzauber soll sich in Kopie und einzelnen Originalteilen in den als Lager genutzten Kellerräumen des Ägyptischen Museums zu Berlin befinden. Der berühmte Ägyptologe Carl Richard Lepsius (1810–1884) hatte diese Grabkammer einst in Gizeh entdeckt. Sie enthielt den Sarkophag einer Frau, deren Identität angeblich nicht bekannt ist. Lepsius erfasste diesen Fund anfangs in seiner Gräberliste unter Grab Nr. 39 und verbrachte den Sarkophag nach Berlin. Später dann, als er die Zaubersprache im Deckel des Sarkophags zu entschlüsseln vermochte, hat er – vermutlich im Wissen um die immense Bedeutung des Aufwachzaubers – sämtliche Aufzeichnungen dazu vernichtet und auch Teile des Inventars verstreut, um alle Spuren zu verwischen. Siehe dazu Glossar „Altägyptische Zaubersprache“ sowie Glossar „Aufwachmittel“. In seiner Gräberliste ersetzte Lepsius die ursprüngliche Bezeichnung „Grab einer Frau“ folgerichtig mit dem Titel „Unbekanntes Grab“, um auch den letzten Hinweis auf den Aufwachzauber zu vernichten...

Gral, Gralshöhle, Heiliger Gral

Der heilige Gral – das Gedächtnis aller Welten und Ebenen

Der heilige Gral befindet sich laut dem Gralshüter Awillouw „am allererhabensten Ort der Welten, nämlich im absoluten Mittelpunkt des Universums“. Siehe Glossar „Awillouw, die Pforte zur Wahrheit“. Awillouw meint damit den Mittelpunkt der Mittelebene, also jener Ebene, die wiederum die Mitte zwischen den dreizehn oberen gleich positiven und den dreizehn unteren gleich negativen Ebenen bildet. Deshalb auch stehen in der Mittelebene Gut und Böse, die negativen und positiven Kräfte im vollkommenen Gleichgewicht.
Der Gral wird von Jule beschrieben als eine in ihren Ausmaßen gewaltige luftgefüllte Kristall- bzw. Diamanthöhle, an deren Rändern sich immense Wassersansammlungen befinden. Somit liegt der Mittelpunkt des Universums auf einer Insel inmitten eines riesigen Höhlensees, was die mittelalterlichen Darstellungen der Erde, die sich ähnlicher Abbildungen bedienten, vielleicht in einem neuen Licht erscheinen lässt...

Gralskraft, alias die Kraft der absoluten Liebe

Die Gralskraft entspringt laut Awillouw dem vollkommenen Wissen über den kosmischen Plan und der vollständigen Kenntnis der Erinnerungen der Ebenen und Welten. Durch das gleichzeitige Einatmen der mystischen Vier Winde in der Gralshöhle, in denen diese Erinnerungen gespeichert sind, werden die Gegensätze des Seienden in eine Einheit gebracht. Und dadurch wird man augenblicks in jeder Faser des eigenen Seins der ganzen Wahrheit leibhaftig und gewinnt die Gralskraft des Herzens. Denn alles zu wissen, heißt alles verzeihen!
Entsprechend dieser Darlegung des Gralshüters Awillouw ist die Gralskraft letztlich die Kraft der absoluten Liebe, die durch das vollkommene Verzeihen erreicht wird. Dies erklärt auch, warum Jule mit der Gralskraft das Herz des Großen Mechanikermeisters wiederzugewinnen vermochte. Siehe dazu Glossar „Awillouw, die Pforte zur Wahrheit“, Unterkapitel „Die Beziehungen zwischen Awillouw, Jule Levitan und dem Mechanikermeister“...

Großer Mechanikermeister, alias Silavon

Die äußere Erscheinung des Großen Mechanikermeisters

Der Große Mechanikermeister wird als sehr groß, mindestens zwei Meter, schlank von fast athletischer Gestalt beschrieben. Seine Gesichtszüge sind außergewöhnlich regelmäßig und ausgeprägt. Als Jule ihn das erste Mal sieht, ist sein sehr langes Haar schlohweiß. Sein ebenfalls schlohweißer Bart reichte ihm bis auf den Boden. Tiefe Falten durchfurchten sein müdes Gesicht, das dennoch einen fast kindlich sanften Gesichtsausdruck trug. Die vollen sinnlich roten Lippen und seine tiefglänzenden mandelförmigen Augen kontrastierten stärkstens zu seinem zweifelsohne sehr hohen Alter. Gekleidet war er in ein altertümliches flaschengrünes Samtgewand, das an den Ärmeln und auf der Brust mit zahlreichen fantastischen Goldstickereien versehen war. Die tief ins Gesicht geschobene grüne Kappe, an der verspielt mehrere Goldglöckchen baumelten, verlieh ihm das geheimnisvolle Aussehen eines mächtigen Zauberers. Seine feingliedrigen Finger zierten mehrere große Ringe...


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Alle Texte, Illustrationen und Layouts von Ulrich Taschow. Copyright © 2015. All rights reserved.