Hier findest Du beispielhaft einige Auszüge aus dem umfangreichen Glossar zu den fünf Büchern "Auf dem Rücken der Weisen Schildkröte".

Alter, Altern, Alderam und der Begriff der Zeit

 Alter besitzt keine Realität 

Der Begriff des „Alters“ ist ein schillernder, da er in den verschiedenen Ebenen in völlig unterschiedlichen Bedeutungen gebraucht wird. Seine in der fünften und sechsten Ebene übliche, doch nicht ausschließliche Bedeutung bezieht sich auf die Zeit und meint einen Prozess der körperlichen Auf- und Abbaus von der Geburt bis zum Tod. Da Zeit und Raum in den Ebenen grundsätzlich keinerlei Realität besitzen, können auch das Alter und die mit ihm verbundenen Begriffe „Geburt“ und „Tod“ keinerlei Realität beanspruchen. Siehe dazu und zum Folgenden das Glossar „Ebenen“ und das Glossar „Tod“. 

Ursprung des Begriffes „Alter“ 

Der Begriff des „Alters“ leitet sich etymologisch von dem ursprachlichen Begriff „Alderam“ bzw. „Alderm“ ab, das soviel bedeutet wie „dem Schöpfer zur Seite sitzen“ und dementsprechend ursprünglich keinerlei zeitliche Bedeutung besaß. Die Ursprache ist die Sprache der Schönen Cloeda Namens Huankwãh, die damit zugleich auch die allererste Sprache der Ebenen bildete. Auch der in der fünften Ebene ...

Angst

Das Thema der Angst durchzieht wie ein roter Faden die gesamte Handlung des Buches. Sind die Objekte und Inhalte der Angst auch vielfältig, so laufen sie doch sämtlich auf eine gemeinsame Ursache hin:

Die Objekte und Inhalte der Angst

Die Angst vor Tod und Leid

Da gibt es zunächst die Angst vor dem Tod. Wie die Weise Schildkröte ausführt, ist der Tod als Ende des Lebens nicht existent. Was die Menschen der fünften Ebene als Tod fürchten, ist in Wirklichkeit nur ihr Austritt aus der von ihnen vor langer Zeit selbst geschaffenen Welt der verfestigten Energie in die veränderliche, flüchtige Welt, die das eigentliche Zuhause der Menschen bildet. Somit ist der Tod als Endes des Lebens nicht vorhanden. Von seinem Schrecken bleibt nur mehr die Angst vor dem Unbekannten, vor dem Abschied von dem Vertrauten und vor der Freiheit, die das Lebewesen nach dem Tode erwartet.
Doch woher kommt die Angst vor dem Tod? Der Gralswächter Awillouw beschreibt sie als Werkzeuge des Drachen Morsus, mit dem er seine Opfer in Schach hält, damit sie ...

Atheis, alias der Gegengott

Atheis ist laut den Bewohnern der dreizehn unteren Ebenen ein unvorstellbar mächtiges dunkles Wesen, das in einem Schöpfungsakt des absolut Bösen den Drachen Morsus nach seinem Bilde geschaffen haben soll. Die Entstehung der Schönen Cloeda als Inbegriff des Guten und Schönen hingegen wird entsprechend diesem Schöpfungsmythos als ein Automatismus beschrieben, durch den das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse gegen den Willen des Atheis wiederhergestellt wurde. Die Anhänger dieses Schöpfungsmythos bezeichnen sich deshalb auch gern als Atheisten (Anhänger des Atheis), bestreiten aber anderseits vieler Orten sogar die Existenz des dunklen Wesens Atheis, um sich selbst an seine Stelle setzen zu können – so zum Beispiel in der fünften oberen Ebene.
Der Große Mechanikermeister bezeichnet dieses Verhalten als „Größenwahn“, der ebenfalls ein Schöpfungsprodukt des Atheis darstellen soll und wie eine schlimme Krankheit zu behandeln ist. Siehe dazu Glossar „Ebenen“, Unterkapitel „Entstehung der Ebenen“...

Bewusstsein, menschliches Bewusstsein, Ich-Bewusstsein

Mehrfach in dem Erlebnisbericht der Levitan-Zwillinge wird das Bewusstsein thematisiert, so als Entgegensetzung zur Seele oder inneren Stimme, im Zusammenhang mit den fremden Gedanken des Drachen Morsus und seiner Manipulation der Ebenenbewohner. Ebenso wurde immer wieder auf die unzureichende Erkenntnismöglichkeiten und den illusionären Charakter der mentalen Konstruktionen des Bewusstseins hingewiesen. Aus diesem Grund wollen wir hier kurz die prinzipielle Arbeitsweise des Bewusstseins und die Gründe für seine Entstehung beleuchten. Das Bewusstsein in seinen verschiedenen Zusammenhängen findet im Glossar verstreut seine angemessen Behandlung.
Der Leser sollte sich die Zeit nehmen, die hier aufgeführten Arbeitsprinzipien des Bewusstseins kritisch an sich selbst zu überprüfen. Sollten er diese bestätigt finden und sich danach wie ein seelenloser Automat fühlen, dann trügt sein Gefühl ihn nicht...

Blauer Engel

Der Blaue Engel ist eine etwa 60 cm große zarte Lichtgestalt, die äußerst geheimnisvoll von innen heraus bläulich schimmert. Seit vielen Millionen Jahren bereits wohnt der Engel in einer blauen Edelsteinblume, die der große Mechanikermeister einst geschaffen hat. Siehe dazu Glossar „Blaue Blume“. 

Die Bedeutung des Blauen Engels

Nur zwei Engel werden in dem vorliegenden Erlebnisbericht explizit genannt, der Blaue Engel, der ein weibliches Wesen zu sein scheint, und der Große Mechanikermeister, der sein Engel-Sein laut dem Gralshüter Awillouw allerdings vergessen hat. 
Wir können ergänzen, dass offensichtlich auch Elisande ein Engel ist. Siehe Glossar „Elisande“.
Die Singularität der Engel in dem Erlebnisbericht der Levitan-Zwillinge verweist bereits auf deren besondere Bedeutung. Nimmt das Auftreten des Blauen Engels vom Umfang her auch nur geringen Raum ein, tritt er jedoch immer in besonderen Schlüsselsituationen und Zusammenhängen in Erscheinung:
Der Blaue Engel rettet Jule vor den Angriffen des in Wahnvorstellungen gefangenen Mechanikermeisters und vermittelt den Kontakt zwischen beiden. Er hilft Jule bei der Überwindung des Echogeists Anawrin...

Blutroter Wollfaden und der Wollknäuel, alias das Jetzt

Die Produktion und Entwickelung der Zeit

Als Jule Tante Tide, die Hüterin der Zeit kennenlernt, trägt diese an ihrem Rockzipfel einen blutroten Wollfaden, der sich weit in der Ferne verliert.
Während Jules kurzen Besuchs referiert Tante Tide eine in der fünften Ebene völlig unbekannte Zeittheorie, in der dem Wollfaden eine wichtige Rolle zukommt: In Tante Tides Wollknäuel ist das „Jetzt“ oder der „Augenblick“ aufgewickelt. Wickelt man diesen Wollknäuel ab, entwickelt ihn also, dann entsteht die Voraussetzung für die Zeit. Diese Voraussetzung für die Zeit ist jedoch nicht der abgewickelte Wollknäuel selbst, sondern vielmehr der Prozess des Abwickelns oder Entwickelns. Die derart geschaffene Voraussetzung für die Zeit verleiht ihr zugleich Ordnung und Form. Zu dieser Voraussetzung zählt Tante Tide u.a. den Rhythmus, das Tempo und die Richtung der Zeit.
In Wirklichkeit besteht der geheimnisvolle Wollknäuel, aus dem Tante Tide durch Abwickeln oder Entwickeln die Zeit produziert, jedoch nicht nur aus einem Wollfaden, wie es Jule am Anfang schien, sondern aus unzähligen lebendigen, raum- und zeitlosen Energiefäden, vollgepackt mit Wissen und Informationen in unvorstellbar grandioser Art und Menge...


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